Corona-Krise dämpft Reiselust der Schweizer nicht – im Gegenteil

Auch wenn Reisen in diesen Wochen nicht möglich sind: Der Lust auf Ferien scheint das keinen Abbruch zu tun, wie Kuoni in einer Umfrage ermittelt hat. Zwölf Prozent der Schweizerinnen und Schweizer wollen nach der Krise sogar mehr Reisen unternehmen als bisher, 74 Prozent genauso viele. Nur acht Prozent sagen, dass ihnen dieses Bedürfnis zukünftig wohl weniger wichtig sein wird.

Zwar empfinden es zwei Drittel der Schweizerinnen und Schweizer als nicht belastend, vorübergehend auf Ferienreisen verzichten zu müssen. Die Vorfreude, diese nachzuholen, ist gleichwohl gross. Gemäss einer von Kuoni beauftragten und vom Markt- und Meinungsforscher marketagent ausgeführten repräsentativen Online-Umfrage in der deutsch- und französischsprachigen Schweiz wollen 86 Prozent der Befragten nach der Corona-Krise gleich oft oder sogar mehr Ferien machen als zuvor. Lediglich für 14 Prozent trifft dies nicht zu – diese planen weniger Reisen (8%) oder verzichteten schon bisher grundsätzlich darauf (6%).

Zu den Reisearten, die an Beliebtheit gewinnen dürften, zählen gemäss der Umfrage insbesondere Kurzreisen wie Wellness-Wochenenden, Reisen in die Nachbarsländer und Städtereisen. Das gaben jeweils neun bis 13 Prozent der Befragten an. Dabei haben die Umfrageteilnehmenden wohl auch Realitätssinn bewiesen: «Für Reisen in das nahe Ausland und jene innerhalb der Schweiz ist die Wahrscheinlichkeit am grössten, dass sie bereits in diesem Sommer wieder möglich sein werden. Unser Sortiment erweitern wir leicht und setzen bei der Vermarktung unserer Produkte einen entsprechenden Fokus, sobald es die Situation zulässt», erklärt Werner Schindler, Chef des Städte- und Bahnreiseanbieters railtour-Frantour, der wie Kuoni zum Markenhaus der DER Touristik Suisse zählt.  

Auch stabile Entwicklung bei weiteren Reisearten erwartet

 Gemäss der Befragung wollen 76 Prozent der Fernreisenden diese gleich oft oder sogar mehr als bisher unternehmen. Bei den Rundreise-Kunden liegt dieser Wert bei 73 Prozent, und im Badeferien-Segment bei 80 Prozent. Dass die Sehnsucht nach Nahdistanzferien aktuell grösser als jene nach Reisen ausserhalb Mitteleuropas ist, erklärt sich Dieter Zümpel unter anderem mit den derzeit höheren Unwägbarkeiten von Flugreisen. Mittelfristig rechnet der CEO von DER Touristik Suisse auch für diese Reisen mit einem gewissen Nachholeffekt und anschliessend mit einer Nachfrage etwa auf dem Niveau vor der Corona-Krise. 

Mit Blick auf die Gesamtbefragung sagt Zümpel: «Die nahezu komplette Einstellung des Reiseverkehrs mit noch unbekannter Dauer trifft die Touristik sehr hart. Entsprechend freue ich mich für die Branche, dass das Umfrageergebnis auf eine vollständige Rückkehr unserer Kunden und Gäste schliessen lässt. Umso wichtiger ist es aber, dass Reiseveranstalter und Reisebüros in der Schweiz Unterstützung erhalten, bis es soweit ist.»