(Foto: Bergamo)
Die Nachfrage der Schweizerinnen und Schweizer nach Auslandsferien steigt in der zweiten Jahreshälfte wieder spürbar an, wie ein Blick auf die Buchungseingänge für Herbstferien bei den Veranstaltern der DER Touristik Suisse zeigt. So liegt der Zuwachs von Kuoni für Abreisen im Oktober derzeit bei sieben Prozent. Dies ist umso erfreulicher, als dass die Schweizer Reiseveranstalter auf ein generell herausforderndes Sommergeschäft zurückblicken. Kuoni konnte in den Sommerferienmonaten den Vorjahreswert halten, markenübergreifend verzeichneten die Veranstalter der DER Touristik Suisse im Juli und August einen Rückgang im tiefen einstelligen Prozentbereich gegenüber Vorjahr.
«In diesem Jahr ist gerade im Badeferiengeschäft ein deutlicher Trend dahingehend feststellbar, dass Ferien im Winterhalbjahr zugunsten von Sommerferien Marktanteile gewinnen. Im Juli und August bevorzugten viele Schweizerinnen und Schweizer eine Abkühlung im Norden oder in den Bergen – im Herbst möchten sie nun nochmals an die Wärme reisen», erklärt Verda Birinci-Reed, COO bei DER Touristik Suisse.
Das Herbstferiengeschäft kurbeln die Pauschalreise-Veranstalter des Unternehmens angesichts des im Vergleich mit dem Euro starken Frankens mit einer Preisaktion an: So gewähren Kuoni und Helvetic Tours für Buchungen bis 15. September 2019 (bisher: bis 31. August 2019) einen Rabatt von 100 Franken pro erreichtem ganzen Tausend-Franken-Betrag einer Buchung.
Auch für Städtereisen gilt in diesem Jahr: Die Bedeutung der Herbst-Saison hat im Vergleich zum Sommer deutlich zugenommen. Railtour, der Städtereisen-Spezialist der DER Touristik Suisse, registriert aktuell ein Wachstum von knapp 11% im kommenden Oktober. Im Juli zeigte der Vorjahresvergleich ein ausgeglichenes Ergebnis, das Wachstum im August lag im tiefen einstelligen Prozentbereich.
Kleinere Ziele steigen in der Gunst der Kunden
Traditionell beliebte Badeferienziele in den Herbstferien sind Ägypten, die Kanarischen Inseln, Zypern, Kreta, Djerba und die Südtürkei. Die starke Nachfrage, der im Vergleich zum Sommer kurze Reisezeitraum während den Schulferien und eine jahreszeitbedingt kleinere Auswahl an sonnensicheren Destinationen führt denn auch dazu, dass insbesondere Flugplätze auf einigen Strecken knapp werden. «Für Djerba, Fuerteventura und Kreta haben wir bereits zusätzliche Flüge aufgelegt, um möglichst alle Ferienwünsche erfüllen zu können. Dennoch lohnt es sich, die Ferienplanung jetzt in Angriff zu nehmen, um möglichst keine Kompromisse eingehen zu müssen», rät Birinci-Reed.
Auch weniger geläufige Feriendestinationen gewinnen zunehmend an Bedeutung – insbesondere unter den Städten. Zwar sind die beliebtesten Herbstferienziele von railtour nach wie vor Metropolen wie Paris, Hamburg oder Rom, andere bekannte Städte verzeichnen im laufenden Herbst jedoch einen Rückgang. «Insbesondere für Venedig und London war die Nachfrage im Vorjahr stärker. Das Interesse an kleineren Städten ist deutlich angestiegen», so railtour-Geschäftsführer Werner Schindler. Im Herbst trifft dies insbesondere auf Parma, Bergamo, Nantes oder Split zu – allesamt Städte, die gemäss Werner Schindler mehr als nur Ausweichdestinationen sind: «Parma muss kennen, wer die italienische Küche schätzt. In Bergamo, in unmittelbarer Nähe zur Schweizer Grenze, findet sich eine der schönsten Altstädte Norditaliens. Ein Ritt auf dem ‚Grand éléphant‘ (eine zwölf Meter hohe, bewegliche Skulptur) in Nantes ist ein Muss. Und Split ermöglicht die perfekte Kombination aus Städtetrip und Strandferien an der kroatischen Mittelmeerküste.»